Intermittierendes Fasten – Ein natürlicher Rhythmus für Gesundheit und Wohlbefinden
- Laura Buttkereit

- 8. Juli
- 3 Min. Lesezeit

Von Natur aus gesund essen – aber mit Pausen. Das ist das Prinzip des intermittierenden Fastens, einer Ernährungsweise, die in den letzten Jahren nicht nur unter Biohackern und Fitnessfans, sondern auch in der ganzheitlichen Frauengesundheit zunehmend Aufmerksamkeit bekommt. Doch was steckt wirklich hinter diesem Trend – und ist er für Frauen genauso geeignet wie für Männer?
Was ist intermittierendes Fasten?
Intermittierendes Fasten (IF, von intermittent fasting) beschreibt einen zeitlich begrenzten Essrhythmus. Dabei wird zwischen Phasen der Nahrungsaufnahme und des Fastens gewechselt. Die bekanntesten Varianten sind:
16:8-Methode: 16 Stunden Fasten, 8 Stunden Essen (z. B. von 12–20 Uhr)
5:2-Diät: 5 Tage normal essen, 2 Tage stark kalorienreduziert (ca. 500–600 kcal)
Eat-Stop-Eat: 1–2-mal pro Woche 24 Stunden fasten
Alternate Day Fasting: Jeden zweiten Tag fasten
Ziel ist nicht nur Gewichtsverlust, sondern eine Verbesserung zahlreicher Gesundheitsmarker – von der Blutzuckerregulation bis hin zur Zellregeneration.
Was sagt die Wissenschaft?
1. Stoffwechsel & Gewichtsregulation
Studien zeigen, dass intermittierendes Fasten helfen kann, Körperfett zu reduzieren, ohne Muskelmasse zu verlieren. Durch die verlängerten Fastenphasen sinkt der Insulinspiegel, was die Fettverbrennung fördert. Gleichzeitig verbessert sich die Insulinsensitivität – ein entscheidender Faktor bei Prädiabetes und Typ-2-Diabetes.
Studie: Eine Meta-Analyse von Harvie et al. (2020) kam zu dem Schluss, dass intermittierendes Fasten bei übergewichtigen Frauen zu vergleichbaren oder sogar besseren Ergebnissen führte als kontinuierliche Kalorienrestriktion.
2. Zellreparatur & Langlebigkeit
Während des Fastens aktiviert der Körper zelluläre Reinigungsprozesse wie die Autophagie. Dabei werden beschädigte Zellbestandteile abgebaut und recycelt – ein Prozess, der mit einer erhöhten Lebenserwartung und einem geringeren Risiko für neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Alzheimer) in Verbindung gebracht wird.
3. Hormonelle Balance – speziell bei Frauen
Ein sensibles Thema: Frauen sind hormonell anders auf Energiezufuhr und Fastenphasen eingestellt als Männer. Zu langes oder zu häufiges Fasten kann den Zyklus beeinflussen, das Stresshormon Cortisol erhöhen und zu Menstruationsunregelmäßigkeiten oder sogar Amenorrhoe führen – insbesondere bei sehr schlanken oder sportlich aktiven Frauen.
Wichtig: Frauen reagieren sensibler auf Kalorienrestriktion, weil der Körper versucht, Reproduktionsfunktionen bei Energieknappheit zu schützen. Daher ist ein achtsames, angepasstes Fastenbesonders wichtig.
Intermittierendes Fasten für Frauen – worauf du achten solltest
Wenn du IF ausprobieren möchtest, ist ein individueller und sanfter Einstieg empfehlenswert. Hier ein paar Tipps:
✅ Langsam starten
Beginne mit 12:12 oder 14:10 – also 12 bzw. 14 Stunden Fasten über Nacht – und steigere dich bei guter Verträglichkeit auf 16:8.
✅ Nicht an Zyklustagen festhalten
Frauen in der Follikelphase (nach der Menstruation) vertragen Fasten oft besser. In der Lutealphase (nach dem Eisprung) ist der Energiebedarf erhöht – hier kann flexibles Essen besser sein.
✅ Stress beachten
Fasten ist eine milde Form von Stress. Wenn du unter chronischem Stress leidest, kann zu langes Fasten kontraproduktiv wirken. Achte auf ausreichenden Schlaf, Erholung und Ernährung.
✅ Nicht hungern
Fasten bedeutet nicht, sich zu quälen. Achte auf echte Hungerzeichen. Wenn dir schwindelig ist, du frierst oder gereizt bist, verkürze die Fastenzeit.
Vorteile für Frauen auf einen Blick
Gesundheitlicher Bereich | Mögliche Wirkung durch IF |
Gewicht & Körperzusammensetzung | Fettabbau, Erhalt der Muskelmasse |
Hormonelle Gesundheit | Bessere Insulinsensitivität, evtl. Zyklusregulation |
Gehirn & mentale Fitness | Verbesserung kognitiver Funktionen, Fokus |
Entzündungswerte | Reduktion systemischer Entzündungen |
Zellgesundheit & Alterung | Aktivierung der Autophagie |
Fazit: Intermittierendes Fasten – mit Achtsamkeit ein kraftvolles Werkzeug
Intermittierendes Fasten ist kein Allheilmittel, aber ein natürlicher Rhythmus, der viele gesundheitliche Vorteile bringen kann – wenn er individuell angepasst wird. Besonders für Frauen gilt: Hör auf deinen Körper, orientiere dich an deinem Zyklus und starte sanft. So kann Fasten nicht nur deine Gesundheit unterstützen, sondern auch zu einem neuen Körpergefühl führen – ganz ohne Zwang und Diätstress.



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